Tasting Notes #018: Little Cask Project Batch 10: Irish Poitin
Wie am Dienstag versprochen gibt es heute mit dem Batch 10 noch eine weitere Abfüllung des Little Cask Projects, welches Ende letzten Jahres abgefüllt wurde und Anfang der Woche eintraf. Bzgl. des LCP verweise ich gerne noch einmal auf die FB-Seite und dieses Youtube-Interview.
Die Besonderheit der Abfüllung ist diesmal, dass ein New Make, noch dazu ein Irischer zum Einsatz kam. Es handelt sich hierbei um das Destillat der Teeling Distillery, den Spirit of Dublin Irish Poitin. Da irischer Whisky/New Make nicht unbedingt mein Steckenpferd ist wagte ich zunächst einen Blick auf den Whiskybase-Eintrag, welcher mit 69,5/100 Punkten taxiert ist. Kein berauschendes Ergebnis und keine besonders guten Reviews, doch wenn man beim Tasten eine Grundregel verfolgen sollte dann die, sich nicht vorab von anderen Meinungen beeinflussen zu lassen.
Und verkostet wurde ja auch nicht der New Make, sondern eine sechsmonatige Fassreifung, die zuvor mit einer Mischung aus Sherry, Port, Malaga, Rioja belegt war.
Rahmendaten:
Irish (Dublin) Poitín
Original Malt by Teeling Whiskey Distillery
6 Monate im Eichenfass gereift
45% ABV (ursprünglich 52,5% ABV)
Notes:
Farbe: Dunkles Rotbraun
Nase: Es entfaltet sich eine bunte Nussmischung unterstützt von Pflaumen und Rosinen. Der Malt ist sehr angenehm sanft in der Nase, von alkoholischem Stich keine Spur. Neben den süßen dunklen Früchten macht sich auch eine Spur von Vanille bemerkbar
Geschmack: Nun wird es deutlich würziger und für 45% ABV entwickelt sich ein wirklich kräftiger Antritt! Der Speichelfluss wird deutlich angeregt, ein süßes Bouquet entfaltet sich und wird abgerundet von Gewürznelken und Orangen
Abgang: Dieser gerät eher kurz und mitteltrocken, hier merkt man schon dass der Malt nur sechs Monate gereift ist. Merkliche Fruchtnoten (Orangen) sind nur kurz auszumachen, danach bleibt schnell nur leichte Trockenheit, die nach kurzer Zeit gänzlich verschwindet
Fazit: Ich habe den ungereiften New Make nicht probiert, aber nach den relativ schlechten Urteilen der Whiskybase zu schließen hat das LCP in den sechs Monaten recht viel aus dem New Make herausgeholt. Eine schöne und ausgeglichene Reifung, deutliche Würzigkeit und Fruchtigkeit sowie eine ansprechende Farbe runden diese Erfahrung ab. Bei den kommenden Batches darf meiner Ansicht nach bedenkenlos zugegriffen werden!