Tasting Notes #028: Haig Club Single Grain Scotch Whisky

Auf unserer letzten Schottlandreise machten wir während des Besuchs der Blair Athol Distillery (HIER geht es zum Bericht) auch Halt im Shop des Besucherzentrums. Da Blair Athol nur wenige eigene Abfüllungen anbietet, jedoch Teil des Diageo-Konzerns ist, fanden sich dort auch viele andere Whiskys wie bspw. die Malts aus der Game of Thrones Reihe (Über diese haben wir in unserem Podcast bereits gesprochen).
In der hinteren Ecke stand auch noch ein interessantes kleines blaues Fläschchen.
Nicht das blau unbedingt meine Lieblingsfarbe wäre, kam mir diese Flasche dich irgendwie bekannt vor. Und richtig: es handelte sich um den berühmten und von David Beckham beworbenen Haig Club Single Grain Scotch Whisky. Da es diesen auch für schmale £3 in der 5cl-Miniatur gab, wanderte er natürlich in meine Einkaufstasche. 
Der Haig Club, seit 2014 auf dem Markt und von David Beckham als Partner und Markenbotschafter mitentwickelt, ist ein Single Grain aus der Cameronbrigde Distillery und besteht zu 90% aus Weizen und 10% gemälzter Gerste. Die Reifung erfolgte in first fill, refill und rejuvenated Bourbon Barrels.
Meine Erwartung: Als Grain Whisky mit vermutlich nicht viel mehr als 5 Jahren sind meine Erwartungen natürlich nicht besonders hoch, im Grunde wäre ich schon zufrieden wenn der Alkohol nicht zu einseitig daherkommt und ein wenig Fasseinfluss erkennbar wird. Gerade aufgrund der Beteiligung von David Beckham steht zu befürchten, dass dieser Whisky eher Marketing- denn Genusszwecken genügen muss.
Farbe: Weißgold
Nase: Kräftige Getreidenoten unterlegt mit einem Hauch von Zitrus, Heidekraut und Toffee. Über allem liegt eine sanfte Parfumnote, in welcher der Alkohol sich sehr gut einfügt. 
Geschmack: Auch hier ist die würzige Getreidenote omnipräsent, stärker noch als in der Nase. Auch die Zitrusnote wird intensiver, die anderen Aromen treten eher in den Hintergrund. Getreide, Holz in Zitrus sorgen für eine leichte Bitternote, die jedoch noch im angenehmen Bereich befindlich ist. 
Abgang: Der Abgang ist aufgrund der vermuteten kurzen Lagerzeit nicht besonders üppig und ebenfalls von der leichten Bitterkeit des Geschmacks geprägt. Nach einigen Sekunden lässt die Bitterkeit nach und wandelt sich in würzige Trockenheit mit leichter Süße.
Fazit: Meine (zugegeben) nicht besonders hohen Erwartungen wurden durchaus erfüllt, der Whisky erweist auch als gefälliger Tropfen. Besonders in der Nase weiß er zu überzeugen, doch auch im Geschmack finden sich interessante Nuancen. Nur ein billiger Marketinggag ist dieser Whisky also nicht, auch wenn er mit 40€ nicht unbedingt günstig ist. Wer einen leichten und nicht zu süßen Sommerwhisky sucht oder etwas zum Mixen als Alternative zu JB/JD wird hier fündig!
Wertung: 84/100
(Beitrag enthält unbezahlte Werbung) 






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