Tasting Notes #032: Paul John Brilliance, Edited und Bold

Heute geht es mal wieder in exotischere Gefilde, es wird ein Miniaturen-Set der indischen Destillerie Paul John aus Goa auf Herz und Nieren geprüft. Enthalten sind hier drei Single Malts in Trinkstärke (46% ABV), über deren Lagerung und Reifedauer nichts verraten wird. Aus den auf der Verpackung enthaltenen Tasting Notes lässt sich jedoch schließen, dass zwei der drei Whiskys rauchig sind.
Rahmendaten:
Im Folgenden werden die drei Malts kurz verkostet und ein Gesamtfazit gezogen. 
Brilliance
Farbe: Rotgold
Nase: Würzige Eichennoten strömen schlagartig in die Nase sowie etwas Leder und Heidekräuter. Ein Anklang von Vanille und Peffer runden die Nase ab.
Geschmack: Auch hier ein für 46% durchaus kräftiger und bitterer Antritt, trotz NAS hat man das Gefühl, dass dieser Malt eine ganze Menge Holz abbekommen hat. Die Bitternote ist dennoch nicht überbordend und wird durch etwas dunkle Schokolade ergänzt. Gefällt mir!
Abgang: Mittellang und trocken
Zwischenfazit: Ein schöner Auftakt, ein Malt mit ohne extreme Komplexität aber mit einem schönen vollen Körper. 
Edited:
Farbe: Ebenfalls Rotgold, minimal heller als der Brilliance
Nase: Ebenfalls recht würzige Noten stechen hervor, diesmal deutlich kräutriger. Der angekündigte Rauch ist nur ganz minimal zu vernehmen und 
Geschmack: Hier ist der Rauch deutlich kräftiger und schaukelt sich mit den Eichennoten gegenseitig hoch. Espresso und dunkle Schokolade dürfen eine kleine Nebenrolle spielen, insgesamt gefällt mir die Komposition des ersten Malt aber etwas besser.
Abgang: Ebenfalls mittellang und leicht säuerlich
Zwischenfazit: Die intensive Würzigkeit und die Kräuter zu Beginn gefallen mit gut, zum Ende hin wird mir der Malt zu sauer.

    Bold:
    Farbe: Blassgold
    Nase: Karamell und Vanille bestimmen die Szenerie, Rauch macht sich erst nach einigen tiefen Zügen bemerkbar. Zum ersten mal kann man so etwas wie Fruchtnoten wahrnehmen, getrocknete Pfirsiche trifft es am ehesten.
    Geschmack: Ein deutlich sanfterer Antritt als zuvor, ebenfalls deutlich süßer. Honig, Karamell und helle Schokolade bilden eine gleichwertige Triologie die von mittelstarkem Rauch begleitet wird. 
    Abgang: Hier drückt der Rauch nochmal auf die Tube und sorgt für eine Verlängerung des ansonsten eher kurzen Finishes.
    Zwischenfazit: Diesem Malt muss man etwas mehr Zeit zur Entfaltung geben, da er am Anfang etwas flach daherkommt. Danach kann er aber mit einem schönen Bouquet überzeugen. 
    Gesamtfazit: Drei unterschiedliche Whiskys, die dennoch viele Elemente miteinander vereinen. Nr. 1 (Brilliance) und 2 (Edited) die kräftige Würzigkeit,  Nr. 2 und 3 (Bold) die Rauchnoten. Von den beidem Letzgenannten hat mir der Bold aufgrund seiner süßen Einschläge und leichten Fruchtnoten besser gefallen, der Edited ging mir zu sehr in eine saure Richtung. Gesamtsieger ist für mich aber der Brilliance, da er kräftig, rund und dennoch ausgewogen ist.
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